Fliege auf der Windschutzscheibe Der
Himmel ist bedeckt, und als Rael sich umschaut, sieht er eine dunkle
Wolke, die sich wie ein Ballon auf den Time Square heruntersenkt. Die
Wolke lässt sich nieder und wird zu einer ebenen Fläche mit festen
Rändern, die sich verhärtet und sich weit die 47. Straße entlang
ausdehnt, nach Osten und Westen und bis an den dunklen Himmel reicht.
Wie sich die Wand zum Himmel spannt, wird sie zur Leinwand, auf der
sich abspielt, was eine Sekunde zuvor, auf der anderen Seite,
dreidimensional existiert hat. Das Bild flackert und zerspringt dann
wie gemalter Lehm, und die Wand bewegt sich ruhig vorwärts, nimmt alles
auf ihrem Weg in sich auf.
Etwas Festes formt sich dort in der Luft. Eine Wand des Todes senkt sich auf den Time Square. Die nichtsahnenden New Yorker sind anscheinend blind für das, was da vor sich geht.
Niemanden scheint es zu kümmern. Sie tun alle so, als wäre da nichts. Rael
fängt in Richtung Columbus Circus an zu laufen. Jedesmal, wenn er es
wagt, sich umzusehen, hat sich die Wolke einen Block weiterbewegt.
Sobald er glaubt, seinen Abstand von der Wand einzuhalten, wird der
Wind rauh und kalt und lässt ihn langsamer werden. Der Wind wird
stärker, er trocknet die nasse Straße und fegt den Staub von ihrer
Oberfläche, bläst ihn in Raels Gesicht. Der Wind bläst jetzt stärker, bläst Staub in meine Augen.
Mehr
und mehr Schmutz wird aufgewirbelt, beginnt, sich auf Raels Haut und
Kleidung festzusetzen und wird zu einer festen Schicht, die ihn langsam
zu einer schrecklichen Bewegungslosigkeit zwingt. Eine kauernde
Tontaube. Der Staub setzt sich auf meine Haut; Bildet eine Kruste, in der ich mich nicht mehr bewegen kann. Und ich schwebe wie eine Fliege, wartend auf die Windschutzscheibe über der Autobahn. |