The Lamia |
Die Lamien (31)
Rael berührt sein Gesicht, um sich zu versichern, dass er noch am Leben ist. Er schreibt den Tod als eine Illusion ab, bemerkt dann einen schweren Moschusgeruch, der in der Luft hängt. Er bewegt sich auf die Ecke zu, wo der Duft am stärksten ist. Als er einen Riss in der Wand entdeckt, durch den das Parfüm eindringt, versucht er, die Steine fortzubewegen und schafft sich schließlich eine Öffnung, die groß genug ist, ihn hindurch zu lassen. Auf der anderen Seite ist der Duft noch stärker. Er macht sich mit Neugefundener Energie auf die Suche nach seiner Ursache.
Der Duft wird strenger. Er weiß, dass er ganz nah dran sein muss.
Schließlich erreicht er einen Teich mit reich verzierten Rändern und rosafarbenem Wasser. Die Mauern, die ihn eingrenzen, sind mit dunkelrotem Samt beschlagen, an dem Geißblatt hoch wächst.
Darin befindet sich ein großer, von Dunst bedeckter Teich.
Durch den Dunst, der über dem Wasser schwebt, sieht er kleine Wellen, die aufeinander folgen.
Denkend, dass er ganz allein sei,
Drei schlangenartige Kreaturen schwimmen auf Rael zu. Jedes der Reptilwesen hat einen winzigen Kopf und die Brüste einer wunderschönen Frau. An die Stelle des Schreckens tritt die Betörung, als ihre sanften grünen Augen ihn willkommen heißen.
Real bleibt erstaunt stehen, traut seinen Augen nicht.
Die Lamien laden ihn ein, das süße Wasser zu kosten: schnell steigt er in den Teich.
Die Angst abstreifend, vertraut er blind ihrer Schönheit.
Sobald er von der Flüssigkeit kostet, tropft ein blassblaues Leuchten von seiner Haut. Die Lamien lecken die Flüssigkeit auf, sehr sanft am Anfang, und mit jeder Berührung fühlt er das Bedürfnis, mehr und mehr zu geben.
„ Mit ihren Zungen tasten, schmecken und beurteilen sie alles, was mich ausmacht.
Sie massieren sein Fleisch, bis seine Knochen zu schmelzen scheinen, und an einem Punkt, wo er fühlt, dass es nicht weitergehen kann, nagen sie an seinem Körper. Sie nehmen seine ersten Blutstropfen in sich auf, da werden ihre Augen schwarz und ihre Körper zittern. Von hilfloser Leidenschaft überkommen, sieht er, wie seine Geliebten sterben.
Als sie die Frucht meines Fleisches kosten, spüre ich keinen Schmerz;
Die leeren, schlangenartigen Körper schwimmen dahin,
Nach Bewegung suchend, von der ich weiß, dass ich sie nicht finden werde,
In einem verzweifelten Versuch, was von ihnen übrig ist, in sein Leben zu bringen, nimmt und isst er ihre Körper und müht sich, das Nest seiner Geliebten zu verlassen.
„ Oh Lamien, das Fleisch, das bleibt, nehme ich nun als meinen Leib." Noch mal zurück blickend, sehe ich, wie das Wasser sich in ein eisiges Blau verwandelt. Das Licht wird trüb und erneut ist die Bühne für euch vorbereitet. |
Anmerkungen: (31) Lamien Auszug aus “Das schwarze Netz - Lamia: Diese Lamien
sind ständig begierig nach Menschenfleisch und besonders menschlichem
Blut, weshalb sie junge Leute zu locken trachten, indem sie die Gestalt
schöner Frauen annahmen und durch Zeigen ihrer Brüste ihre Opfer
reizten. Der Name Lamie soll entweder vom arabischen lahama, „zerfleischen”, „zerreißen” stammen oder vom griechischen Wort für Rachen bzw. Kehle. In der griechischen Mythologie werden die Lamien auch als die Kinder der Lilith angesehen. |
"The Lamia" und F.F. Coppolars "Dracula"; Amateurvideo 2011
Deutsche Übersetzung:
Songtexte: Ute Kretzschmar; Begleittext: Petra Gehrmann